Die reisenden Lebensmittel

Wie der Mensch so haben auch die Lebensmittel nicht aufgehört, über Epochen und Kontinente zu reisen. Das Thema ist so umfangreich, dass der Unesco World Foods Chair ihm 2018 eine eigene Konferenz gewidmet hat. Sein Generalsekretär, Damien Conaré, kam am 7. Juni 2019 ins Salon de l’Agriculture Nouvelle-Aquitaine, um eine Konferenz zu diesem Thema zu halten. Für die anwesenden Mitglieder der Kus-Allianzen könnte ein Thema nicht aktueller oder interessanter sein.

„Über die Ernährung zu sprechen bedeutet, über große Vermischungen zu sprechen“

Damien Conaré

„Die Welt verspeisen” ist ein Ausdruck, der für sich allein schon die Vermischung von Lebensmitteln zusammenfassen könnte, mit denen wir seit Jahrhunderten leben.. Laut einer Studie des Internationalen Zentrums für tropische Landwirtschaft aus dem Jahr 2016 stammen zwei Drittel der von uns verzehrten Lebensmittel aus anderen Regionen der Welt. Es scheint also so, als ob sich die ganze Welt auf unseren Tellern niederlässt!

Eine Vermischung als Frucht einer langen Geschichte

Diese Vermischung der Lebensmittel ist nicht neu. Es ist in der Tat die Frucht einer langen Geschichte menschlicher Migrationen, Eroberungen, großer Entdeckungen und des Handels, in denen landwirtschaftliche Produkte und Lebensmittel stets eine wichtige Rolle gespielt haben.  Denken Sie zum Beispiel an den Gewürzhandel, an dem sich seit der Antike Ägypter, Griechen, Araber und Portugiesen bereichert haben. Denken wir an die Holländer, die sich im 17. und 18. Jahrhundert durch die East India Company ein See- und Wirtschaftsimperium erschufen. Diesbezüglich sind die Reisen von Pflanzen und die Veränderung unserer Frühstücksgewohnheiten besonders aufschlussreiche Beispiele…

Die Reisen der Pflanzen

Fast jeder kennt die Geschichte der Tomate, der Kartoffel oder des Mais, die aus der „Neuen Welt“ stammen und von den Spaniern nach Europa gebracht wurden. Andererseits wissen wir kaum, dass viele andere Nahrungsmittelpflanzen den Kontinent ab dem 16. Jahrhundert verändert und die Ernährungsgewohnheiten und landwirtschaftlichen Praktiken auf den Kopf gestellt haben.
Diese erste Globalisierung ist im Wesentlichen das Werk der portugiesischen Schiffe der indischen Linie, die Samen und Pflanzen Anlaufhäfen von Madeira, den Azoren, Brasilien, São Tomé, Angola, Mosambik, Goa, Malakka oder Manila verbreiteten. Auf diese Weise fanden typisch asiatische Pflanzen wie Kokospalmen, Mangobäume und Süßorangenbäume schnell ihren Weg nach Westafrika und Amerika. Umgekehrt haben sich viele amerikanische Pflanzen wie Ananas, Erdnüsse, Kürbisse, Guaven und Cashewnüsse auf den beiden anderen Kontinenten angesiedelt. Darunter wurde der in Asien unbekannte Pfeffer sehr früh in Goa eingeführt, wo er die Ernährungspraktiken umkrempelte. oder der Maniok, der 1550 in São Tomé eingeführt wurde und schnell zur wichtigsten Nahrungsquelle auf dem Kontinent wurde. Afrika exportierte ihrerseits einige wichtige Pflanzen wie den Kaffee, die Wassermelone oder die Ölpalme. Das Zuckerrohr, mit asiatischem Ursprung, erlebte im 15. Jahrhundert auf Madeira, São Tomé und dann in Brasilien einen nahezu industriellen Anbau. Diese reisenden Pflanzen haben manchmal die Art und Weise verändert, wie wir essen, wie die Geschichte des europäischen Frühstücks beweist.

Die Welt in unseren Tassen

Im 18. Jahrhundert gewöhnten sich die Europäer allmählich an ein „Frühstück“, das sich um Heißgetränke aus tropischen Rohstoffen drehte: Tee (aus China), Kaffee (aus Afrika) oder Schokolade (aus Amerika) – drei Heißgetränke, die am meisten mit Zucker von Übersee serviert wurden.

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts entdeckten die reichsten europäischen sozialen Schichten Tee, Kaffee und Schokolade für sich. Im 18. Jahrhundert verbreitete sich ihr Genuss, vor allem am Morgen, unter der Arbeiterschaft, und im folgenden Jahrhundert setzte sich dies weiter fort. Eine Begeisterung, die die Entwicklung der Produktion erforderlich machte … hauptsächlich durch Sklaverei. Dies verleitete Damien Conaré zu der Aussage, dass das Frühstück, wie wir es heute kennen, nicht von den Ungleichheiten auf der Welt losgelöst sei…

Die Pizza oder die Eroberung der Tische der Welt

Während Produkte wie Tee, Kaffee und Schokolade die Welt erobert haben, so gibt es ein Gericht aus Süditalien, das sich ebenfalls fast überall durchgesetzt hat. Um das 16. Jahrhundert herum in Neapel geboren, erlebte die Pizza im 20. Jahrhundert und insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg eine weltweite Ausbreitung. In den Vereinigten Staaten ist es sogar zu einem der am meisten verzehrten täglichen Lebensmittel geworden. Ironie des Schicksals – sie kehrt heute in amerikanisierter Form nach Europa und Italien zurück!
Die Geschichte der Verbreitung und Inbesitznahme der Pizza auf der ganzen Welt lässt Damien Conaré sagen, dass „sogar globalisiert, die Pizza keine Grenzen und besonderen Identitäten beseitigt“. In diesem Fall handelt es sich um einen Fall wie aus dem Lehrbuch, um die kulturellen Mechanismen der Übernahme und die Prozesse der gegenseitigen Beeinflussung zu verstehen.

Die kulinarische Weitergabe mit dem Projekt Grandmas

Wenn die Übernahmen eine wichtige Dimension unserer Ernährung sind, ist auch das Thema der Weitergabe von entscheidender Bedeutung, wie das Projekt Grandmas beweist. Alles begann vor ungefähr zehn Jahren aus der persönlichen Erfahrung des Regisseurs und Produzenten Jonas Pariente. Er ist sich dessen bewusst, dass seine beiden Großmütter (eine ägyptische Jüdin, die andere eine polnische Jüdin) ihm durch ihre Kochkünste ihre Identität weitergegeben haben. Um seine dreifache Kultur (französisch, slawisch und mediterran) zu verstehen, beschließt er, sie beim Kochen zu filmen: Zutaten, Gewürze, Rezepte, Gesten… und beschließt dann, seine Erfahrungen mit anderen Bürgern der Welt zu teilen, indem er ihnen anbietet, ihre eigenen Großmütter in der Küche zu filmen. Wir befinden uns im Jahr 2013 und die Mitmach-Web-Serie Grandmas Projekt beginnt! Hier ist das Rezept für Käse-Soufflé von Yaya, gefilmt von Chloé Ledoux (Frankreich), das für Ajvar von Marta Dilparić, gefilmt von Ivana Barišić (Serbien und die Niederlande), oder die Marillenknödel von Mamé, gedreht von Mona Achache (Frankreich-Österreich). Insgesamt mehr als zwanzig Filme, die die Geschichte der Weitergabe über die Küche erzählen… und das Abenteuer ist noch nicht beendet!

Die Küche, um durch das Projekt Tawlet mit der eigenen Identität in Verbindung zu bleiben

Ein weiteres Beispiel für die Weitergabe, aber auch für den Ausdruck der Identität über die Küche ist das libanesische Projekt Tawlet, das Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen aus dem Libanon, Palästina und Syrien zusammenführt. 2009 initiierte Kamal Mouzawak, der sich als „kulinarischer Aktivist“ definiert, dieses Projekt in Beirut. Es handelt sich hierbei um ein Restaurant, in dem Frauen aus verschiedenen Regionen und Ländern zusammenkommen, um ihr traditionelles Gericht zu kochen. „Die Küche ist alles, was diese Frauen aus ihrem Land mitbringen. Sie kommen aus verschiedenen Regionen und dieses Projekt ermöglicht es ihnen, ihre nationale Identität in der Küche wiederherzustellen und die kulinarischen Traditionen ihrer Regionen aufrechtzuerhalten”, erklärt Kamal Mouzawak, für den dieses Projekt ein seit langem währendes Engagement in Bezug auf „die Küche, die zusammenführt” vervollkommnet.

Nichts zirkuliert oder reist, ohne umgewandelt zu werden 

So haben die Reise der Lebensmittel und die Migration der Männer und Frauen, die sie kochen, eine Welt gestaltet und gestalten diese immer noch, die reich an Hybridisierungen, gegenseitigen Entlehnungen und Neuzusammensetzungen der Identität rund um die Nahrungsmittel ist. Für Damien Conaré „zirkuliert oder reist nichts, ohne umgewandelt zu werden“. Eine Meinung, die von Laurence Tibère, Soziologe an der Universität von Toulouse, geteilt wird, für den nicht nur Lebensmittel reisen, sondern auch die Art und Weise, wie sie gekocht und gegessen werden. Anpassungen, Hybridisierungen und Erfindungen stehen im Mittelpunkt des Kochens… und das auf lange Sicht.

Für weitere Informationen

Unesco World Food Chair: https://www.chaireunesco-adm.com/

Komplettes Programm der Konferenz Les Aliments Voyageurs („Die reisenden Lebensmittel“): https://www.chaireunesco-adm.com/2018-Les-aliments-voyageurs

Grandmas Project: grandmasproject.org

Projekt Talwet: https://www.youtube.com/watch?v=aZu1t9SDpX8

© Sonia Moumen (Austauschreporterin) für Champs Libres Mitglied von Kus Alliance France

Insertion versus Inclusion


L’éclairage de Yassir Yebba

21 Novembre 2019

Afin d’éclairer les partenaires européens sur les problématiques liées au lancement d’une activité de food trucks par des jeunes, Yassir Yebba a donné une conférence. Au mot  « l’insertion », il préfère celui d’« inclusion ». Extraits pour mieux comprendre sa pensée… 

« Si vous voulez être actif dans votre vie, vous devez trouver le moyen de devenir votre propre héros, en passant du simple CV à ce que j’appelle un synopsis. D’un côté, vous êtes le simple acteur d’un système ou d’une entreprise qui vous fournit un travail. De l’autre vous proposez une histoire aux gens. »

« Écrire son histoire c’est évidemment beaucoup plus facile si on a un scénario. Il faut donc réfléchir à ce qu’est votre monde ordinaire mais aussi votre monde extraordinaire. Ce que seraient vos super pouvoirs si vous en aviez. »

« Pour moi le passage de l’insertion à l’inclusion est de s’accepter en tant qu’humain, de vivre sa vie de H à H, c’est-à-dire d’humain à humain, d’histoire à histoire, d’héritage à héritage. Si je n’accepte pas ce que je suis, avec mon propre héritage, avec ma propre histoire, je ne trouverai pas vraiment ma place. »

« Le problème dans le secteur de la nourriture est faire en sorte que les gens payent, pas seulement pour le produit mais aussi pour les gens, pour les histoires qu’il y a derrière le produit. Le modèle de l’inclusion doit permettre de créer de la valeur. C’est ce que j’appelle la reconnaissance. » 


Yassir Yebba

L’anthropologue cuisinier

Dans le cadre du projet européen, plusieurs opérateurs venus d’Europe ont pu échanger avec Yassir Yebba. À la fois anthropologue et cuisinier, il porte un regard particulièrement intéressant sur l’alimentation. Rencontre avec un homme de conviction et d’action.

Anthropologue et cuisinier, ce n’est pas une association banale. Comment en êtes-vous arrivé là ?

Je suis d’origine modeste. Mes parents marocains sont arrivés en France lorsque j’avais cinq ans. Ils ne savaient ni lire ni écrire, n’étaient jamais allés à l’école et pourtant je me suis rendu compte que c’étaient des gens qui savaient. Cela m’a amené à m’intéresser à la pensée qui vient des mains. Le philosophe allemand Martin Heidegger ne dit pas autre chose lorsqu’il écrit « la pensée est un travail manuel ». Ce n’est ni le premier ni le dernier à l’avoir dit et beaucoup de philosophes contemporains cherchent à concilier ces deux univers généralement opposés. Je trouve par exemple très intéressante la démarche de l’américain Matthew B. Crawford qui a abandonné sa brillante carrière universitaire pour monter un atelier de réparation de motos. De cette expérience, il a tiré un livre Éloge du carburateur – Essai sur le sens et la valeur du travail. Je m’inscris dans cette lignée d’intellectuels qui disent que faire est une manière de penser. Je ne serais pas un bon anthropologue si tous les jours je ne faisais pas avec mes mains.

Vous auriez pu choisir la plomberie ou la menuiserie plutôt que la cuisine ?

La cuisine est arrivée dans ma vie il y a vingt ans. J’en avais alors trente. Je venais de me séparer de ma compagne, notre fils était encore tout petit. J’ai éprouvé le besoin de lui faire à manger. C’était pour moi une manière de prendre soin de lui et de lui transmettre quelque chose de ma culture. Je suis marocain par le ventre : je lui ai donc transmis ma culture en lui faisant à manger.

Je suis venu à la cuisine d’abord en tant que papa, c’est dans un second temps que je me suis rendu compte que je réfléchissais mieux quand je cuisinais. 

Que qu’est-il passé ensuite ?

J’ai quitté l’université pour créer Territoires alimentaires, mon propre laboratoire de recherches et Le Goût du monde, une entreprise de cuisine événementielle. J’y ai par exemple développé des conférences gourmandes : des moments conviviaux qui mêlent réflexion intellectuelle sur l’alimentation et proposition gourmande. L’idée de ces rendez-vous est simple : penser aussi bien que l’on mange et manger aussi bien que l’on pense. Je ne suis pas un traiteur mais un « bien-traiteur ». Ce qui est important pour moi, c’est que faire à manger, c’est être dans le plaisir concret du soin à l’autre. J’ai beaucoup travaillé à la notion de chaine du soin.

Vous avez fait de l’anthropologie alimentaire bien avant de devenir cuisinier professionnel…

J’ai d’abord commencé par faire de l’anthropologie culturelle en m’intéressant aux Berbères dans les campagnes et montagnes marocaines. Sur le terrain, j’ai vu que ces gens-là étaient heureux parce qu’ils étaient en lien avec la nature, avec le sol. C’est à partir du sol qu’ils bâtissaient une société. Avec eux, je me suis rendu compte que la nourriture était un formidable lien à la vie.

Vous faites aussi la relation entre alimentation et langue…

Ce que mange en premier l’être humain, ce sont des mots. La nourriture, c’est la première langue. C’est quelque chose qui m’a frappé chez les Berbères : les gens qui parlaient le berbère tous les jours mangeaient bien tous les jours. À mon retour en France, j’ai cherché si les mêmes liens entre parler et manger existaient. J’ai trouvé les mêmes phénomènes dans la ruralité et dans la paysannerie en Nouvelle-Aquitaine, la région où je vis. Les endroits où l’on parle des langues régionales (poitevin-saintongeais, occitan, gascon, basque) sont aussi les endroits où l’on mange le mieux. Prenons l’exemple des Basques. Il existe chez eux un lien étroit entre nourriture et langue. Les Basques sont des gens qui donnent à manger leur culture.

Vous fustigez régulièrement la nourriture industrielle…

C’est ce que l’on mange qui fait de nous ce que nous sommes. On est ce que l’on mange. En mangeant quelque chose de mal fait, on participe à son propre déclassement social. Si on mange industriel, on finit par penser industriel. Au supermarché, on se sert comme dans un catalogue mais notre dignité d’être humain c’est de savoir réfléchir, de comprendre comment ça pousse. C’est mieux de cueillir que d’ouvrir un paquet. Il faut refaire de l’alimentation une expérience. Mes parents modestes étaient des bobos magnifiques : ils mangeaient local et en circuits courts. Je fais comme eux. Je ne mange par exemple que de la viande que j’ai abattue moi-même.

Rendre accessibles les bons produits à tous est un signe de la bonne santé d’une société. J’aime citer cette phrase de Claude Levis-Strauss « Il ne suffit pas qu’un aliment soit bon à manger, encore faut-il qu’il soit bon à penser ».

Vous dites « Je suis de là où je mange, je suis d’ici car je mange ici chaque jour. Je mange des paysages français » pourriez-vous expliquer ?

Dans ma recherche, j’ai développé le concept du « repaysement » qui est l’apaisement par le paysage. Or le paysage est aussi accessible par l’assiette. Quand je vais au Maroc j’amène avec moi de bonnes choses françaises pour ne pas être dépaysé et inversement : j’utilise des épices marocaines dans la cuisine française. Je ressens un grand apaisement à reconnaître de manière organique ce que je suis, là où je suis. Ce qui nourrit nous constitue, c’est certain.


Informations pratiques

Yassir Yebba

yassiryebba.fr


© Sonia Moumen (rapporteuse des échanges) pour Champs Libres membre de Kus Alliance France

La cuisine de rue pour l’insertion des Jeunes

Les bistrots de l’Estey

27 Novembre 2019

L’équipe du Centre social et culturel de l’Estey de Bègles a présenté son dispositif de Bistrot mobile à plusieurs opérateurs européens venus de Malte, d’Irlande, d’Angleterre ou encore d’Allemagne. Retour sur une rencontre autour d’une initiative de cuisine nomade pas comme les autres.


En ce matin de novembre, il fait frais dans l’immense salle du Centre social et culturel de l’Estey à Bègles, une commune de 27 000 habitants proche de Bordeaux. Au centre de la pièce se presse une vingtaine de personnes autour d’un étonnant vélo-carriole siglé « Bistrot mobile de l’Estey ». Ce drôle de vélo-cuisine est l’emblème d’un projet de street food dont l’un des objectifs phares est l’insertion de jeunes en difficulté.

Ici, pas de pizzas, hamburgers ou kebabs mais des “batbots”

Pour Le LABA, structure organisatrice de la semaine de formation et d’échange autour de la street food en Nouvelle-Aquitaine, le Bistrot mobile est un projet incontournable comme le précise Margaux Velez. « Il permet à des jeunes de vivre une première expérience professionnelle et d’acquérir les compétences de base d’un foodtrucker : l’approvisionnement en produits, la gestion des stocks, la préparation des aliments, le service, la relation à la clientèle. C’était important pour nous de faire partager cette expérience entre cuisine et insertion à nos partenaires européens ».

Initié par Charline Fournier et un groupe de bénévoles particulièrement actifs eu sein du centre social, ce mini-food truck permet en effet à des jeunes – le plus souvent mineurs et en grande difficulté scolaire, sociale ou économique, de vivre une première expérience professionnelle autour de la street food. Mais attention ! Ici, pas de pizzas, hamburgers ou kebabs, mais des pains traditionnels marocains garnis. Si ces « batbots » requièrent peu d’ingrédients (farine, semoule, levure, sel, huile d’olive et eau) ils nécessitent cependant un sacré tour de main. Fatima, grande spécialiste du batbot et initiatrice des jeunes en la matière, en fait aujourd’hui la démonstration devant les participants. Elle pétrit vigoureusement la pâte avant d’en faire des boules qu’elle aligne sur une plaque. Le temps que les boules reposent, elle rejoint le groupe pour la poursuite de la présentation du projet par Charline.

Le Bistrot : précurseur du Bistrot mobile

Tout a commencé il y a quelques années par la création du Bistrot de l’Estey. Installé au cœur du centre social, il dispose d’une cuisine professionnelle et d’une salle de restauration à la décoration pimpante. Dans ce lieu baigné de lumière, les habitants du quartier peuvent venir déjeuner trois fois par semaine. Le menu complet (entrée, plat, dessert) est à 6,50 €. Le prix d’une cantine, sauf qu’ici, le contenu de l’assiette n’a rien à voir avec une cantine ! Le service se fait à l’assiette, on prend son temps, les saveurs du monde ne sont jamais bien loin et on n’hésite pas à varier les plaisirs en invitant de temps en temps un chef, un habitant, une association à prendre les rênes en cuisine.

Cette semaine, c’est le chef Nicolas Cajal qui est aux manettes au côté des bénévoles et des salariés. Les participants ne tarderont pas à goûter à sa cuisine : une entrée fraîcheur à base de carotte et de soja sauce passion, un plat du jour qui mêle avec subtilité darne de saumon, lentilles vertes et sauce à base de vin rouge et, pour finir, de délicieux profiteroles aux fruits. « J’aime cuisiner sain et savoureux avec des produits de saison et en circuits courts », explique Nicolas qui est aussi convaincu, à l’instar de l’équipe de l’Estey, que cuisiner crée du lien et facilite l’insertion autant sociale que professionnelle. L’insertion, c’est l’autre facette du Bistrot de l’Estey. Ghizlane et Marina, au service et en cuisine, en sont d’ailleurs la preuve, elles qui s’inscrivent dans le dispositif « Parcours Emploi-Compétence » dont l’objectif est l’inclusion durable dans l’emploi des personnes les plus éloignées du marché du travail.

Un autre visage de la jeunesse

Si le Bistrot répond à des objectifs d’insertion durable et de parcours de formation pour les adultes, il manquait au Bistrot de l’Estey un travail plus ciblé sur l’insertion et la mobilisation des jeunes et plus spécifiquement des 15-19 ans en décrochage scolaire ou en décrochage tout court. C’est pour eux que Charline Fournier a eu l’idée du Bistrot mobile, une déclinaison originale et « agile » du Bistrot à l’année. De la fabrication des petits pains jusqu’à la relation aux consommateurs, des jeunes repérés par les structures partenaires (ITEP, APSB, service emploi de la ville ou encore mission locale) sont invités durant une semaine à découvrir toutes les étapes de la vie de cette cuisine de rue pas comme les autres. Pour les accompagner, professionnels et bénévoles se relayent. « Avec nos partenaires et un groupe de 4 à 5 bénévoles, nous avons travaillé durant 18 mois à la mise en place du Bistrot mobile » précise Charline. « À l’été 2018, nous avons organisé notre première action en nous déplaçant de quartier en quartier pour proposer nos petits pains ». En tout, dix jeunes de 15 à 18 ans ont pu se former et travailler durant une semaine chacun avec de vraies conditions de travail : « Les jeunes ont été rémunérés. Ils ont eu un contrat, des horaires. Cela les a engagés et a été une vraie étape pour leur vie professionnelle future » explique Charline, particulièrement fière d’avoir pu mobiliser des partenaires financiers autour du dispositif.

Des petits pains pour faire grandir les jeunes

Elle ne minimise pourtant pas les difficultés : « Avec parfois 120 petits pains garnis à préparer et à servir en une soirée, la charge de travail a parfois été lourde et travailler cinq jours consécutifs a été difficile pour certains jeunes ». Toutefois, les bienfaits semblent évidents comme en témoigne Benoît, maître de maison à l’ITEP de Bègles, un établissement pour enfants et adolescents handicapés partenaire du projet. Il a participé et suivi toutes les étapes du Bistrot mobile et pour lui, « la mixité des publics, le changement de lieu, de contexte, le fait de travailler avec des bénévoles, hors les murs, tout cela a été extrêmement bénéfique pour nos jeunes ». Marie, directrice adjointe de l’ITEP, est elle aussi convaincue par le projet : « les jeunes passent du statut de jeunes passifs à celui de citoyens, acteurs et actifs ». Quant à Michel, éducateur spécialisé, il salue le fait que « si le Bistrot mobile est un lieu de réconciliation des jeunes avec les adultes, il permet aussi la réconciliation du jeune avec lui-même. Il peut se prouver qu’il est capable de faire quelque chose de positif ».

« Faire quelque chose de positif » semble être le leitmotiv y compris pour les bénévoles qui oeuvrent sur le projet depuis le début. « Cela montre un autre visage de la jeunesse » explique Josiane. Esther fait preuve elle aussi d’un enthousiasme sans limite : « travailler avec les jeunes, j’ai vraiment kiffé, je n’ai pas d’autre mot. En étant à leur écoute, on apprend plein de choses aussi : sur l’informatique, la high tech, le foot, les choses de la vie et de la rue ! C’est une découverte humaine à chaque fois différente ! ». Quant à Fatima, elle conclut dans un sourire « Les meilleurs moments ? Ceux passés avec ces jeunes bien sûr ! ».

Aller voir ce qu’il se passe ailleurs en Europe

Pendant que Fatima fait cuire ses petits pains sur une plaque chaude, un peu à la manière de crêpes, les échanges autour du projet se poursuivent en deux groupes. L’occasion pour les partenaires européens du LABA de poser des questions techniques, financières ou organisationnelles mais aussi de réagir : « C’est une étude de cas vraiment très intéressante. Les centres sociaux ailleurs en Europe ont les mêmes problèmes, notamment avec les jeunes en difficulté. Ce dispositif autour de la street food est très inspirant », argumente Patricia Golden, chargée de projet et bénévole pour Momentum Marketing Services Ltd en Irlande. « Le Bistrot mobile fait en sorte que chacun des jeunes devienne acteur du projet et d’une certaine façon acteur de sa vie. C’est un accompagnement vraiment intéressant » témoigne de son côté Eva-Maria Stroh, travailleuse sociale chez Kiezkuechen Gmbh à Berlin. Charline n’en revient pas de l’intérêt que le Bistrot mobile déclenche : « C’est génial ! En écoutant leurs réactions, je m’aperçois que ce que nous faisons, sans être extraordinaire, est quand même très singulier ! Cela apporte de la valeur à ce que nous faisons… et donne aussi envie d’aller voir ce qui se passe ailleurs, en Europe ! ».


Informations pratiques

Bistrot et Bistrot mobile de l’Estey

20 rue Pierre et Marie Curie
33130 Bègles

Tel +33 (0)5 57 35 13 00

https://estey.mairie-begles.fr/

https://estey.mairie-begles.fr/le-bistrot-de-lestey/

https://www.facebook.com/centresocialetcultureldebegles/


© Sonia Moumen (rapporteuse des échanges) pour Champs Libres membre de Kus Alliance France